Sarg-ophag

Das ist sie, die Mumie, besser gesagt, der Sarkophag (oder Sarg-ophag?), dessen Anblick ich gestern Abend vermisste, weil der Laden plötzlich dunkel war. Ein Schild an dem Objekt besagt, dass es handgefertigt und zu verkaufen ist. Nun frage ich mich, ob man sich in dem Ding tatsächlich bestatten lassen könnte, oder ob es irgendwelchen deutschen oder europäischen Sargnormen nicht entspricht. Aber das finde ich noch heraus. Wenn mich etwas erst mal interessiert, gibt es kein Halten mehr. Will man nicht völlig stillos sein (und wer will das schon?), müsste man sich aber vielleicht auch einbalsamieren lassen. Und eine kleine Pyramide über dem Grab wäre auch angebracht. Ist das Errichten von Pyramiden auf deutschen Friedhöfen gestattet? Vielleicht sollte ich in eine Sterbekasse einzahlen, denn der Spaß würde nicht billig werden, und man will ja nicht irgendwann „irgendwie“ entsorgt werden, ich meine auf eine Art, die einem – von einer höheren Warte aus betrachtet – dann überhaupt nicht zusagt. Sterbekasse ist vielleicht billiger als zusätzliche Rentenversicherung, in deren Genuss man u. U. gar nicht mehr kommt. Und man hätte etwas, worauf man sich freuen kann. Außerdem wäre es im Interesse der Kultur. Mit der Beerdigungskultur in Deutschland soll es nämlich rapide bergab gehen. Man könnte die Kosten ja vielleicht teilen, eine Annonce aufgeben: „Partner gesucht, der an meiner Seite verrotten möchte.“